Natur der individuellen Seele
Folge deinem Herzen. Lebe deine Träume. Geh deinen eigenen Weg. Tanz im Regen. Zähl die Sterne. Tue, was immer dich glücklich macht. Genieß das Leben in vollen Zügen.
Es ist deine innere Natur glücklich zu sein. Und dies in jedem Moment zu leben. Wenn du dich nicht frei, lebendig und glücklich fühlst, dann ist etwas Fremdes in dir, das dich in diesem Moment dominiert.
Jeder echte Pfad zur Selbstverwirklichung führt dazu, dich von allem Fremden und Unechten zu befreien und ganz du selbst sein zu können. Der Pfad, den ich hier vorstellen möchte und den ich selbst beschreite, heißt Bhakti.
Es ist deine innere Natur glücklich zu sein. Wenn du dich nicht frei, lebendig und glücklich fühlst, dann ist etwas Fremdes in dir, das dich in diesem Moment dominiert.
Se(e)lig sein...
Meine Suche nach wahrem Glück hat mich irgendwann einmal nach Ananda Mandala, ein Retreat Center in Schweden, wo ich eine Ausbildung zum Yogalehrer absolvierte. “Mandala” bedeutet ein geometrischer, kreisförmiger Raum (oder ein Bild) mit stark wirkender Ausdruckskraft, und “Ananda” bedeutet Glückseligkeit. Unsere Ausbilderin erklärte uns, dass in den alten Yogaschriften geschrieben steht, dass Ananda ein ursprüngliche Eigenschaft der Seele ist. Und in der deutschen Sprache, fügte sie hinzu, sei dies offensichtlich, denn wenn man vollständig glücklich sei, nenne man dies auch glückselig oder selig. Ich stimmte ihr sofort aus vollem Herzen zu. Seele und selig, dies gehört einfach zusammen.
Wenn meine Mutter uns Kinder früher glücklich sah, sagte sie immer, “schau, jetzt sind die Kleinen ganz selig”. Und ich erinnere mich, dass ich mich in diesen Momenten mir selbst sehr nahe gefühlt habe, in meinem natürlichen Wesenszustand. In diesen Momenten schien die Zeit stehen zu bleiben. Ich fühlte mich wie ein Fisch im Wasser, ganz in meinem Element.
Wissenschaft der Seele
Da ich von Natur aus wissensbegierig bin und alles immer auch selbst erkunden und verstehen muss, begann ich nach dem Retreat in Ananda Mandala die alten Yogaschriften zu studieren. Und in der Tat… eine bestimmten Yogadisziplin, Bhakti-Yoga, beschäftigt sich intensiv mit der Natur der Seele. Die Identität, Form, Eigenschaften und veranlagungsgemäßen Tätigkeiten der Seele werden dort auf detaillierte, wissenschaftliche Weise beschrieben. Die essentiellen Eigenschaften der Seele werden dort als sat-cit-ananda beschrieben und erläutert. Sein (sat), Weisheit (cit) und Glückseligkeit (ananda) gehören untrennbar zu unserem Wesen. Gäbe es diese Wissenschaft doch bloß an unseren Universitäten!!! Dann hätte ich gewiss nicht Maschinenbau studiert!
Wissenschaft bedeutet, du stellst eine vernünftige und einleuchtende These auf und untermauerst sie mit logischen Argumenten. Dann musst du aber auch vorführen, dass die These funktioniert. Das Experiment dazu muss sich überall und jederzeit mit dem gleichen Ergebnis wiederholen lassen, wenn man die richtigen Bedingungen und die richtige Ausführung beachtet.
Die Praxis von Bhakti muss daher dein volles Bewusstsein, deine Weisheit und ungetrübte Glückseligkeit zum Vorschein bringen. Den wissenschaftlichen Beweis dafür erhältst du persönlich, sobald du dich dieser Praxis widmest. Natürlich habe ich dieses Experiment selbst ausgeführt, und deshalb bin ich mir sicher, dass es auch bei dir funktioniert. Bhakti-Yoga gibt dir alle Werkzeuge, dich mit deiner lebendigen Natur als Seele zu verbinden.
Falsche Identität der Seele
Wenn Glückseligkeit die Natur der Seele ist, warum sind wir nicht schon jetzt völlig glückselig? Weil wir etwas Fremdes als unser Eigen akzeptiert haben…
Wir kamen auf die Welt. Bekamen einen Namen. Familienzugehörigkeit, Nationalität, später einen Beruf. Einen Status. Man schreibt uns gewisse Eigenschaften zu. Dies sind alles Dinge, mit denen wir dich identifizieren, die heute Teil unseres Ichs, unseres Selbstverständnisses sind. Mit diesen Dingen verbinden wir bestimmte Werte und Ansichten im Leben. Aber sind dies nicht alles zeitweilige, vergängliche Äußerlichkeiten? Wenn wir an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, unter anderen Bedingungen zur Welt gekommen wärst, würden wir dann die gleiche Person sein? Was ist mit unserem inneren, unvergänglichen Wesen, die Person, die wir eigentlich sind, unabhängig von äußeren Umständen?
Wir haben es bereits erlebt oder fühlen es intuitiv. Selbst wenn wir im Äußeren alles erreichen, was es zu erreichen gibt, fühlen wir uns im Innern leer und verlassen, wenn wir uns über unsere äußere Identität und die damit verbundene gesellschaftliche Anerkennung definieren. Wir fühlen uns leer, weil wir unseren Zugang zu unserem inneren Wesen als Seele auf verloren haben. Wir spielen eine Rolle, in der wir so aufgehen, dass wir vergessen, wer wir wirklich sind.
Weil unser Wesen als lebendige Seele von der harten Kruste eines falschen Egos umgeben ist, das wir uns angeeignet haben und das unsere natürlichen Eigenschaften bedeckt, können wir unsere glückselige Natur nur sehr bedingt spüren.
Selbst wenn wir im Äußeren alles erreichen, was es zu erreichen gibt, fühlen wir uns im Innern leer und verlassen, wenn wir uns über unsere äußere Identität und die damit verbundene gesellschaftliche Anerkennung definieren.
Seele, Geist und Körper
Es ist eine Tatsache, dass wir in unserer modernen westlichen Zivilisation zwar viel über unsere Psyche erfahren können, aber praktisch nichts über unsere Seele.
Die Seele ist von immaterieller Qualität und kann nie durch materielle Methoden erfasst werden. Dazu braucht man eine spirituelle Wissenschaft. In unserer Bhakti Praxis und in unseren Kursen vermitteln wir Methoden, wie du in Kontakt mit deiner reinen Seele kommst. Auch die Unterschiede zwischen Seele, Psyche, Geist und Körper werden erst im Verlauf der Bhakti Praxis so richtig klar. Hier versuche ich sie nur einleitend zu erläutern.
Im Kontext der Psychologie wird das Seelische einfach mit dem Psychischen gleichgesetzt. Dieser Ansatz hilft uns allerdings nicht, das Wesen der Seele zu verstehen, im Gegenteil, es kann es sogar verhindern.
Die Seele ist von immaterieller Qualität und kann nie durch materielle Methoden erfasst werden. Dazu braucht man eine spirituelle Wissenschaft.
Die Seele ist bewusst und empfindend. Sie ist die eigentliche Person, die sich hinter einer Fassade von Äußerlichkeiten versteckt. Die Empfindungen der reinen Seele vermischen sich mit ihren falschen Identifikationen mit äußerlichen Attributen und dem damit verbundenen Wunsch nach Anerkennung und werden dadurch verzerrt. Herkunft, Geschlecht, Nationalität, schulische und berufliche Leistungen, gesellschaftlicher Rang, durch Elternhaus und spezifischer Umgebung geprägter Charakter, usw . Dieses verzerrte Bild ergibt die sogenannte die Psyche eines Menschen. Es ist eine Vermischung der Eigenschaften der spirituellen Seele mit denen des durch eine bestimmte materielle Umgebung geprägten Geistes.
Es ist durchaus hilfreich über die Psyche des Menschen Bescheid zu wissen, über unsere spezifische Konditionierung. Das Leben lässt sich so einfach besser meistern. Was aber wissen wir über die Seele, die den Hintergrund der Psyche ausmacht?
Die Seele ist im Grunde die eigentliche Person, das lebendige Prinzip im Körper, das Bewusstsein des Menschen. Sie ist es, die erlebt und den Körper mit Leben füllt. Ohne sie ist der Körper tot, nur ein Haufen grob- und feinstofflicher Materie. Kein wissenschaftlicher Ansatz hat bisher das Phänomen des Bewusstseins erklären können. Kein Instrument kann die Anwesenheit der Seele für uns sichtbar machen. Jedoch wissen wir, wenn die Seele den Körper verlässt, haucht der Mensch sein Leben aus.
Die Seele ist weise, voller Empathie und Liebe. Sie empfindet ganzheitlich und fühlt sich daher völlig natürlich mit allem innig verbunden. Sie ist erheblich weiser als unsere Rationalität und unser Ego. Sie ist leuchtend und von Glückseligkeit erfüllt.
Der Körper ist wie eine Maschine, wie das Fahrzeug des Lebewesens. Geist und Intelligenz sind die Software, mit deren Hilfe du die Maschine operierst. Aber der eigentliche Lenker, der die Impulse gibt, bist du, die spirituelle Seele.
Die Seele ist weise, voller Empathie und Liebe. Sie empfindet ganzheitlich und fühlt sich daher völlig natürlich mit allem innig verbunden.
Solange wir uns mit der Maschine identifizieren, der Hardware (dem Körper) und der Software (Geist und Intelligenz), dann werden wir durch ihre Eigenarten und Funktionsweisen konditioniert. Durch Psychotherapie, zum Beispiel, lassen sich bestimmte Konditionierungen, die als leidvoll erfahren werden, umwandeln in …wiederum andere Konditionierungen. Wenn du dich aber mit deinem Wesenskern als spirituelle Seele verbindest, dann wirst du wirklich frei. Denn Freiheit bedeutet einfach das zu sein, was man ist, sich so zu fühlen, wie man ist. Und dies täglich zu erfahren und auch zu leben.
Du bist großartig, einmalig, unvergleichlich. Ein winziges Partikel im Vergleich zum schier unbegrenzten Kosmos. Und doch einzigartig und unverzichtbar. Niemand ist wie du. Nur du bist du. Sei einfach so, wie du bist und schenke uns deine einzigartige, liebenswerte Gegenwart.
“Manche erkennen die Seele als wunderbar, manche beschreiben sie als wunderbar, manche hören, sie sei wunderbar… wohingegen andere sie einfach nie verstehen können.” (Bhagavad-Gita 2.29)
Komm in Kontakt mit deiner reinen Identität
Der eigentliche Sinn des Lebens liegt im Verständnis der spirituellen Seele und einem Leben mit den Bedürfnissen der Seele im Mittelpunkt. Ein Verständnis des Lebens, das alles auf Materie zurückführt, kann uns niemals glücklich machen. Der Fisch auf dem Trockenen kann durch keine noch so große Bemühung zu seinem Glück zurückfinden. Land ist einfach nicht sein Element. Sein Element ist Wasser. Das Element der Seele ist bedingungslose Liebe. Und ein anderes Wort für bedingungslose Liebe ist Bhakti.
Der eigentliche Sinn des Lebens liegt im Verständnis der spirituellen Seele und einem Leben mit den Bedürfnissen der Seele im Mittelpunkt.
Die Glückseligkeit deiner Seele kannst du sogleich erfahren, wenn du dich deinem Wesenskern näherst. Deine Seele fühlt und ist mitfühlend. Sie kennt keinen Neid, keine Missgunst, keine Gier. Sie wird nicht ärgerlich, wenn etwas nicht in ihrem Sinne verläuft. Daher sind Empathie, aufrichtige Liebe und Neidlosigkeit wesentliche Indikatoren dafür, dass du dich in deiner Mitte befindest, nahe deinem Wesenskern.
Jede Seele ist individuell und einzigartig, und dennoch niemals allein, niemals isoliert. Liebe ist das übergeordnete Prinzip der Gefühlswelt der Seele, die ganzheitlich empfindet und sich mit allem in Liebe verbunden fühlt. Sie ist frei von der Bedingtheit ihrer Umwelt, ihrem Geist und dem falschen Ego. Alles, was du motivlos, aus reiner Liebe und Zuneigung tust, ohne etwas für dich zu erwarten, kommt von deiner Seele. Wenn du etwas mit Anhaftung oder Erwartung von Gewinn oder Anerkennung tust, kommt dies von deinem kleinen Ego, deiner Konditionierung, selbst wenn du es Liebe nennst.
Werde dir bewusst, was dir im Leben wirklich wichtig ist. Was sind die inneren Werte, die du entwickeln möchtest? Mit denen du dich umgeben möchtest? Dinge, die wirklich von dir kommen, nicht von deinem Ego.
Es ist gewöhnlich nicht so einfach zwischen unserer Seele und unserem Ego zu unterscheiden, und es erfordert viel Übung und Erfahrung. Daher ist es gut erprobte Methoden zu nutzen, die uns wieder zu einem direkten Kontakt mit unserer Seele führen. Der Menschheit standen schon immer solche Methoden zur Verfügung, und das Wissen über sie wurde von großen Meistern weitergegeben. Schamanismus, Yoga, Meditation, Chi Gong, Tai Chi und andere Wege geben uns konkrete Hilfestellungen auf dem spirituellen Pfad.
Ich selbst bin über Yoga und Meditation zu Bhakti gekommen. Für mich ist dies der direkteste Weg zur Erfahrung meiner Seele, weil Bhakti mit Emotionen der Liebe und Hingabe arbeitet. Zu Beginn schien mir dieser Pfad ein wenig zu exotisch, oder eben einfach anders, weil er für mich als westlichen Menschen aus einer unbekannten Kultur kam… und dennoch unwiderstehlich. Schon bald passierte etwas Außergewöhnliches: Ich begann mich in dieser zunächst exotischen, andersartigen Welt wie zuhause zu fühlen, weil es in meinem Herzen etwas erweckte, das mir sehr vertraut ist. Bhakti scheint einen Vorgang der Erinnerung in Gang zu setzen, an eine innere Welt, die uns sehr vertraut vorkommt und sich wie unsere wirkliche Heimat anfühlt.
Bhakti scheint einen Vorgang der Erinnerung in Gang zu setzen, an eine innere Welt, die uns sehr vertraut vorkommt, da sie unsere wirkliche Heimat ist.